Integrationskurse

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  • Was sind Integrationskurse ?

    Integrationskurse sind Sprachkurse  auf der rechtlichen Grundlage des Zuwanderungsgesetzes sowie der Integrationskursverordnung (IntV). Sie  sind ein Angebot für Zugewanderte ohne ausreichende Sprachkenntnisse, die auf Dauer in Deutschland leben wollen. Die Durchführung kontrolliert das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).


    Allgemeine Integrationskurse  bestehen aus einem Sprachkurs mit 600 Unterrichtsstunden, der bis zur Niveaustufe B1 entsprechend dem „Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen“ (GER) führt und einem 60-stündigen Orientierungskurs, der die grundlegenden Werte der deutschen Gesellschaft vermittelt. Spezielle Kurse wie Frauen- und Alphabetisierungskurse umfassen einen 900-stündigen Sprachkurs. Alle Integrationskurse schließen mit der Sprachprüfung DTZ ab, die man auf der Niveaustufe A2 oder B1 bestehen kann.

  • Was unterscheidet einen Integrationskurs von einem regulären Sprachkurs ?

    Integrationskurse als Hilfe, um sich in einer fremden Lebenswelt zurechtzufinden, stellen immer besondere Anforderungen an den Kursträger.


    Doch während allgemeine, d.h. Rollen und Geschlechter unspezifische Integrationskurse auf die Vermittlung sprachlicher Kompetenz in Alltagssituationen ausgerichtet sind, muss ein frauenspezifischer Integrationskurs doppelte Integrationsarbeit leisten:


    Die didaktischen Lehrinhalte können hier nicht bei der bloßen Vermittlung sprachlicher Wissens- und Kommunikationsstrukturen stehen bleiben, sondern müssen darüber hinaus auch vielmehr die soziale Rolle der Frauen im Hinblick auf die Gesellschafts- und Geschlechterstruktur in ihrem jeweiligen Ursprungsland berücksichtigen.


    Oftmals konzentriert sich die Handlungskompetenz dieser mehr auf das familiäre Umfeld und gerade aus diesem Grund ist ihre Förderung im Migrationsland auch von wichtiger Bedeutung, denn schließlich kommt den Frauen als Mütter,  auch im Hinblick auf die Integration ihrer Kinder, eine Schlüsselfunktion zu.


    Somit ergeben sich für die Lerninhalte eines spezifisch an den Bedürfnissen eingewanderter Frauen ausgerichteten Integrationskurses zwei didaktische Schwerpunkte und Förderungsziele, die angestrebt werden:


    Neben der Förderung der sprachlich-kommunikativen Kompetenz muss es auch insbesondere um die Stärkung der eigenen Identität gehen- im Sinne von Selbstwert und Selbständigkeit in den Belangen des alltäglichen ( Familien-) Lebens in einem Land, das sich vom Ursprungsland in sprachlicher und kultureller Hinsicht unterscheidet und verbunden damit um eine Stärkung der sozialen Kompetenz als die erfolgreiche Lösung von Problemen im sozialen Miteinander, die an die Frauen durch das Leben im Migrationsland gestellt werden.


    Der Kurs leistet somit notwendigerweise doppelte Integrationsarbeit: nicht nur integrative Maßnahmen und Problemlösungsstrategien für den individuell Lernenden, sondern auch Förderung unter Berücksichtigung des familiären und sozialen Umfeldes konstituiert den didaktischen Rahmen der Lernziele.


    Ausgehend vom Konzept der integrativen Förderung innerhalb und anhand der aktuellen Lebenswelt der einzelnen Frauen wird ein Kompetenz-Training der besonderen Art angestrebt:


    • Integrationsarbeit durch die Auseinandersetzung mit dem Bildungsweg der Kinder (Kindergarten, Vorschule und Schule), Vorbereitung auf Elternsprechtage und Lehrersprechstunden, alltagsbezogene Vermittlung von Wissensinhalten und Kompetenzschulung im Hinblick auf die Kenntnis des deutschen Bildungssystems.
    • Stärkung der sozialen Kompetenz durch die Förderung der Verselbstständigung (Behördengänge, Arztbesuche etc.) und Vermittlung berufsspezifischer Wissensinhalte im Hinblick auf eine mögliche Weiterbildung, resp. Berufserstausbildung.
    • Stärkung eines femininen Selbstbewusstseins, auch im Hinblick auf die Problematik häuslicher Gewalt und Konfliktbewältigungsstrategien zur Förderung des Zusammenlebens in gegenseitigem Respekt.

    Darüber hinaus muss der Kurs den Bedürfnissen der Frauen unter der Berücksichtigung ihrer jeweiligen Familienstrukturen Rechnung tragen: die Betreuung der Kinder während der Unterrichtszeiten muss gewährleistet sein. Hier setzt die Kinderbetreuung für Kinder unter 3 Jahren, für die im Stadtgebiet kein Kindergartenplatz zur Verfügung steht, an. Die Betreuung erfolgt durch geschultes pädagogisches Fachpersonal.


    Schließlich kann und darf der Integrationskurs den unmittelbaren Kontakt mit dem Migrationsland aus nächster Nähe nicht scheuen: hierzu sind regelmäßige Treffen mit deutschen Frauen angedacht, die die Begegnung der Kulturen und den integrativen Prozess noch mehr fördern sollen, indem hier Gelerntes angewandt und durch den kommunikativen Kontakt ausgebaut und erweitert werden soll.

  • Was kostet die Teilnahme am Integrationskurs ?

    Die Bundesrepublik Deutschland trägt einen großen Teil der Kosten für die Integrationskurse. Die Teilnehmer/-innen müssen einen Kostenbeitrag von 2,29 Euro pro Unterrichtsstunde bezahlen.


    Sofern sie Arbeitslosengeld II, Leistungen nach SGB XII oder Wohngeld beziehen, können sie einen Antrag auf Befreiung vom Kostenbeitrag beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge stellen. Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler müssen keinen Kostenbeitrag leisten.

  • Wer kann Teilnehmen ?

    • Neu Zugewanderte
    • Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler
    • Bereits länger in Deutschland lebende Migrantinnen und Migranten sowie Unionsbürgerinnen und Unionsbürger

    Personen, die schon die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen, jedoch nicht über ausreichende deutsche Sprachkenntnisse verfügen und denen es bisher nicht gelungen ist, sich ohne staatliche Hilfe in das wirtschaftliche, kulturelle und gesellschaftliche Leben in der Bundesrepublik Deutschland zu integrieren.

  • Was lernen sie im Integrationskurs ?

    In den Integrationskursen werden Migrantinnen und Migranten die deutsche Sprache und Kenntnisse über das gesellschaftliche Leben in Deutschland vermittelt. Sie lernen den Wortschatz für alle wichtigen Bereiche des täglichen Lebens und der Arbeitswelt. Dabei geht es zum Beispiel um Themen wie Einkaufen, öffentliche Verkehrsmittel, Kontakte mit Behörden, Wohnungssuche, Freizeitgestaltung mit Freunden und Nachbarn sowie Situationen im Alltag.

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